Geschichte

Am 26.03.1900 wurde die Katholisch-Österreichische Landsmannschaft Nordgau-Wien (NdW) im Cartellverband (CV) von Austria Wien gegründet. Die aktiven Verbindungsmitglieder kamen vornehmlich aus Böhmen, Mähren und Schlesien, den nördlich von Wien gelegenen Regionen der k.u.k.-Monarchie, was zur Namensgebung führte. Die Verbindung trägt die Farben violett-weiß-gold bei gold-gelber Kopfcouleur und die Fuchsenfarben violett-weiß.

Nach dem Ersten Weltkrieg und mit dem Ende der Habsburgerreiches gehörten die Herkunftsgebiete der Studenten nicht mehr zu Österreich. Daraufhin wurde beschlossen, an der traditionsreichen deutschen Karls-Universität in Prag und somit im Heimatgebiet der Verbindungsmitglieder, die Tochterverbindung Nordgau-Prag zu gründen. Zwischen den beiden Korporationen bestand von Anfang an eine enge Verbundenheit, die über die Jahre Bestand hatte. Sie wird bis in die Gegenwart hinein deutlich, wenn sich Nordgauer aus Wien und aus Prag bzw. Koblenz als Bundesbrüder betrachten und auf Conventen gegenseitig Sitz und Stimme haben. Als weitere Tochter des Nordgau-Wien wurde am 26. Mai 1921 unsere Schwesterverbindung K.Ö.H.V. Alpenland gegründet.

Bilderstrecke: Stiftungsfest 1931 in Troppau, heute Opava in Tschechien

Auf dem Ferialfest des Wiener Nordgau in Freudenthal wurde am 24.07.1921 die Katholische Deutsche Studentenverbindung Nordgau-Prag gegründet. Tatkräftige Unterstützung leistete die bereits 1886 in Prag gegründete Katholische Deutsche Studentenverbindung (K.D.St.V.) Ferdinandea (heute in Heidelberg), die u. a. Gründungsburschen stellte und gleichzeitig für die neue dritte Farbe im Band der jungen Verbindung verantwortlich zeichnete. Mit den Farben

violett-weiß-orange,
den Fuchsenfarben violett-weiß und dem
Wahlspruch -deutsch und treu-

startete die neue Korporation. Als Kopfcouleur wurde der gold-gelbe Teller des Wiener Nordgau übernommen. Noch heute wird den Prager Zeiten mit dem inoffiziellen Bundeslied – Mit der Fiedel auf dem Rucken – gedacht.

Für die Aufnahme in den CV (1922), die ein Jahr nach der Gründung erfolgte, war die Patenschaft einer auf deutschem Boden ansässigen Verbindung erforderlich. Die K.D.St.V. Winfridia zu Breslau – heute in Münster – übernahm dieses Patenschaftsverhältnis. Damit waren auch die formalen Voraussetzungen für die Mitgliedschaft im deutschen CV erfüllt. Nordgau-Prag wird heute in der amtlichen Reihenfolge des CV an Nummer 77 geführt.

1938 wurde die Verbindung zwangsaufgelöst, da der Cartellverband in Deutschland bereits drei Jahre zuvor verboten worden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sich einige Nordgauer im Schwabenland wieder und betrieben die Reaktivierung an der Technischen Hochschule, heute Universität Stuttgart.

Mit Unterstützung der ortsansässigen K.D.St.V. Der Hohentwiel, die Burschen für die Reaktivierung abstellte, wurde am 13.05.1950 die Verbindung als K.D.St.V. Nordgau-Prag zu Stuttgart wiederbegründet. Die Farben waren unverändert violett-weiß-orange, die Kopfcouleur jetzt in orange, kleines Tellerformat. Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts musste der Aktivenbetrieb aufgrund Nachwuchsmangels eingestellt werden.

Nach einem Erstkontakt auf der Cartellversammlung in Düsseldorf 2002 kam es schließlich unter tätiger Mithilfe des Koblenzer Altherrenzirkels Confluentia (gegründet 1876) zu einer Wiederbegründung in Koblenz im Sommersemester 2003.

Bilderstrecke: Die K.D.St.V. Nordgau-Prag in der Koblenzer Presse

Der Mittelpunkt unseres Verbindungslebens ist heute unser Haus in der Johannesstraße 36.
Hier stehen uns und unseren Gästen neben mehreren Gemeinschaftsräumen auf 3 Etagen auch 6 Studentenzimmer zur Verfügung, die an junge Koblenzer Studenten vermietet werden.

Als äußeres Zeichen unseres Bundes tragen wir Band und Mütze in den Farben violett-weiß-orange.

„Vivat, crescat, floreat Nordau-Prag ad multos annos!“